Das Berner Ressourceninventar - Ressourcenrealisierung und Ressourcenpotentiale
Die folgenden Informationen, insbesondere die Fragebögen, wenden sich an psychologische und psychiatrische Fachkollegen,
die daran interessiert sind, die Fragebögen für ihre Diagnostik oder Qualitätssicherung zu nutzen. |
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Die Konsistenztheorie
"Die Konsistenztheorie psychischen Funktionierens von Grawe geht davon aus, dass psychische Störungen
entstehen, wenn eine Person in gravierender Weise nicht mehr in der Lage ist, ihre Grundbedürfnisse nach
Kontrolle, nach Selbstwerterhöhung, nach Bindung oder nach Lusterleben zu befriedigen. Motivationale
Inkongruenz wird verstanden als das Maß, in dem eine Person Wahrnehmungen entgegen ihren motivationalen
Zielen (als individueller Ausdruck der Grundbedürfnisse) macht. Grundsätzlich motiviert uns ein geringes
Ausmaß an Inkongruenz dazu, etwas Neues auszuprobieren, neue Erfahrungen zu machen, zu lernen. Ein zu
hohes Ausmaß an Inkongruenz hingegen gefährdet in grundlegender Weise die psychische Konsistenz
(das geordnete Zusammenspiel psychischer Prozesse). Die psychische Energie ist nun darauf gerichtet,
die psychische Konsistenz zu schützen; spontan auftretende (maladaptive) Ordnungsmuster führen zu einer
Entlastung des Systems und werden so differentiell verstärkt. Eine Panikattacke - so beängstigend das
Erleben für die Person ist - führt zu einer geordneten Wahrnehmung - Angst - und zu einem klaren
Handlungsimpuls - Vermeiden. Ein zu hohes Inkongruenzerleben fördert somit die Entstehung
psychopathologischer Symptome - und verhindert gleichzeitig den eigentlichen motivationalen Zweck: die
Motivation zum Erwerb neuer Fähigkeiten und Bereitschaften, also den Erwerb neuer Ressourcen."
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Download der Dissertation |
Die Fragebögen Zur Überprüfung wesentlicher Annahmen der Theorie und Annahmen für die psychotherapeutische Praxis
wurden Messinstrumente entwickelt. Erfasst werden sollte z.B. das Inkongruenzniveau von Patienten
(INK, veröffentlicht im Hogrefe Verlag). |
Download des RES
Download des REF-F (m) |
LiteraturAusschnitt aus Trösken, A. & Grawe,K. (2004). Inkongruenzerleben aufgrund brachliegender und fehlender Ressourcen: Die Rolle von Ressourcenpotentialen und Ressourcenrealisierung für die Psychologische Therapie. Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis, 36, 51-62. |
Abbildung: "Trauben- und Melonenesser" von B.E. Murillo; zit. nach Trösken (2002, Druckversion). © 02/2010 |